„Wiege des Christentums“ und frühgeschichtliches Montanzentrum
In den Jahren von 1978 bis 1982 fanden auf Säben umfangreiche Ausgrabungen unter der Leitung der Universität Bonn statt. Bereits in den Jahren zuvor waren bei verschiedenen Anlässen Gräber am Burghügel zum Vorschein gekommen. Der Pionier der Archäologie in Südtirol, Adrian Egger konnte schon 1929 die Reste einer frühen Kirche nachweisen und 1976 gelang es Archäologen der Universität Innsbruck, eine Reihe von meist beigabenlosen Gräbern zu dokumentieren. Die Grabungen ab 1978 erbrachten die Bestätigung, dass Säben ein überregional bedeutendes Zentrum des frühen Christentums gewesen war.
Die beachtliche Dichte an frühen Kirchen und an reichen Gräbern bezeugt die Anwesenheit des bischöflichen Hofes bis in das 10. Jahrhundert. Dazu gehörte auch ein Bereich, in dem - neben Klerikern - verschiedene Handwerker ansässig waren. Überraschend ist die Freilegung einer sehr frühen Schmelzhütte für Eisenerz auf einer etwas tiefer gelegenen Terrasse im Bereich der heutigen Liebfrauen-Kirche.
Dieser Fund ist weit über die Landesgrenzen hinaus bedeutsam, denn hier wurde nach einem für die damalige Zeit sehr innovativen Verfahren hochwertiges Gusseisen hergestellt. Bis zu fünfzehn Öfen standen in dieser Eisenhütte in Betrieb. Woher das Eisenerz für die Verhüttung kam, ist noch unbekannt, doch waren die Bischöfe von Brixen als Nachfolger der Bischöfe von Säben auch in den folgenden Jahrhunderten im Bergbau tätig.