Die achteckige Liebfrauenkirche und die angebaute Gnadenkapelle bezeichnet man als Säbener Marienheiligtum.
Die Liebfrauenkirche ist ein echtes architektonisches Meisterwerk aus dem Frühbarock. Die Klausner Bürgerschaft erbaute sie um 1652 als Dank dafür, dass die Stadt von einer Pestepidemie verschont geblieben war.
So einfach und unscheinbar sich das Äußere gibt, so überraschend wirkt das Innere: Blickfang ist die Kuppel. Sie besticht durch ihren reichen Stuck und die acht Wandgemälde aus dem Leben der Gottesmutter. Diese Fresken hat Stefan Kessler geschaffen, ein bedeutender Barockmaler, der im Raum Brixen tätig war.
Eine Erinnerung an die Klosterklausur stellt die hölzerne Empore dar, die das Innere auf halber Höhe halbkreisförmig umgibt. Diese Empore erlaubte es den Nonnen, sich im Kircheninneren aufzuhalten, ohne von außenstehenden Besuchern gesehen zu werden. Bestimmt haben Sie aufmerksam beobachtet und schon die hölzerne Verbindungsbrücke zwischen dem Klostergarten und der Kirche entdeckt.
Vom Inneren der Liebfrauenkirche führen 3 Stufen abwärts in einen Seitenraum. Hier befindet sich das frühchristliche Taufbecken. Es stammt aus der Zeit des frühen Christentums auf Säben - von 400 bis 750 nach Christus.
Angrenzend an die Liebfrauenkirche befindet sich die kleine unscheinbare Gnadenkapelle. Sie zeigt in der Apsis noch gotische Bauteile aus der Zeit vor dem Umbau der Liebfrauenkirche. Am neugotischen Hochaltar befindet sich die Gnadenmutter von Säben, eine Kopie der wertvollen Madonnenstatue des Meisters Leonhard von Brixen. Das Original befindet sich aus Sicherheitsgründen unter Verschluss.