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Edle Tropfen und Gipfelpanorama

Genuss in Weiß

Von hier oben auf der Villanderer Alm sieht man sie alle dicht beieinanderstehen, die Bergklassiker der Dolomiten: Schlern, Platt- und Langkofel, Sellastock, Geislerspitzen und Peitlerkofel. Sie sind eingepackt in wohliges Weiß, einer dicken Schicht aus frischem Schnee.

Genauso wie die Villanderer Hochalm selbst mit ihren 1.750 Metern Höhe. Sie ist die kleine Schwester der Seiser Alm, ihr Gegenüber quasi und ein bisschen auch ihr Gegenteil. Hier gibt es sanften Tourismus ohne Liftanlagen, dazu jede Menge Weite und Ruhe: Entspannung für die Ohren, die Augen, die Seele.

Noch sind die Berggipfel auf der anderen Seite des Eisacktals in Wolken gehüllt, aber immer wieder reißt der Himmel auf und die Sonne lässt das Weiß funkeln und glitzern. Von der Gasserhütte herüber wehen italienische Sprachfetzen, Südtiroler Dialekt, aber auch Sächsisch und Fränkisch sind zu hören. Das fröhliche Grüppchen, dass sich hier gerade versammelt, hat guten Grund für beste Stimmung. Nicht weniger als „Snow & Wine“ steht für sie auf dem Programm. In den nächsten Stunden werden sie einige der besten Eisacktaler Weine verkosten, regionale Spezialitäten essen, Musik hören, durch den Schnee spazieren – eine gute Zeit haben mit Freunden, Verwandten und neue Bekanntschaften.
Die Weinreise beginnt, wie immer seit die Veranstaltung 2019 zum ersten Mal stattfand, in der Gasserhütte. Zur Vorspeise wird ein ´21er Sylvaner vom Weingut Thomas Dorfmann gereicht – präsentiert vom Winzer höchstselbst. Und das ist das eigentlich Besondere an diesem Tag. Nicht nur Thomas Dorfmann ist da, sondern die Winzer aller heute präsentierten Weine. So viel geballtes Knowhow kommt selten an einem Ort zusammen. Und zwischen den Verkostungen ist viel Zeit zum Kennenlernen und Reden. Wer mag, fragt den Winzern Fässer in den Bauch. Sie haben sich heute genau dafür frei genommen.

Zum Vergleich gibt es mit einem Süppchen den zweiten Sylvaner, präsentiert von Christian Kerschbaumer vom Bio-Weinhof Garlider in Feldthurns. Die Weingüter von Thomas und Christian liegen direkt nebeneinander, die gleiche Traube, der gleiche Jahrgang und trotzdem ist ein deutlicher Unterschied zu schmecken. Denn der Anbau, die Pflege und Ernte des Weins sind nur eine Seite der Medaille. Danach beginnt im Keller die Verwandlung vom trüben Traubensaft in die feinen, aromatischen Weine des Eisacktals mit ihrer Frische, Fruchtigkeit, Eleganz, Mineralität und Fülle. Dafür hat jeder Kellermeister sein ganz eigenes Rezept.
So viel geballtes Knowhow kommt selten an einem Ort zusammen.
Erwartungsvoll setzt sich die Gruppe in Bewegung, nächstes Ziel ist die Hütte Mair in Plun. Die allermeisten Gäste sind nicht zum ersten Mal dabei und der Frauenanteil ist erstaunlich hoch. Selbst die weinverwöhnten Südtiroler:innen, angereist aus dem Vinschgau und Lana, schwärmen von einer außergewöhnlichen Veranstaltung für Weinliebende, von der Besonderheit der Eisacktaler Weine. Zu Steinpilzrisotto mit Petersilienschaum wird ein ´22er Grüner Veltiner vom Spitalerhof gereicht. Später findet Manuela Secco genau die richtigen Worte zur Präsentation des einzigen roten Weines, eines ´21er Pinot Noir aus der Kellerei Eisacktal und es läuft einem das Wasser im Munde zusammen. 
Selbst die weinverwöhnten Südtiroler:innen schwärmen von einer außergewöhnlichen Veranstaltung für Weinliebende, von der Besonderheit der Eisacktaler Weine.
Die Stimmung wird zunehmen ausgelassener, die Besucher mischen sich und wer sich vorher nicht kannte, schwatzt nun miteinander. In einer Ecke wird zur unterhaltsamen Musik der jungen Bläsergruppe getanzt, einige trauen sich auf die Rodel, der frische Schnee ist einfach zu einladend. Irgendwann wird es Zeit, zur letzten Station weiterzuziehen. Die Süßspeisen, die Manuel von der Rinderplatzhütte zaubert, sind berühmt-berüchtigt. Wehe dem, der nicht genug Platz im Bauch gelassen hat. Winzer Hannes vom Bio-Weingut Röck erklärt, warum seine Weine Frauennamen tragen und präsentiert den ´22er Grünen Veltiner „Johanna“. Die Dramaturgie der Weinpräsentationen ist wohl durchdacht. Nicht ohne Grund ist der Gewürztraminer vom Bio-Weinhof Zöhlhof der letzte Wein dieses Tages. „Mit seiner weichen, süßlichen Note kann er den Gaumen perfekt vorbereiten auf die leckeren Dolci“ verspricht Winzer Josef Unterfrauner. Und tatsächlich munden die liebevoll präsentierten Gläschen mit Crème brûlée, Tiramisù, Plentamousse mit Holermulle, Pannacotta mit Orange und Himbeertopfen-Mousse himmlisch.

Mit dem Auto nach Hause fahren will heute niemand. Viele sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln angereist, einige gönnen sich ein ganzes Wochenende auf der Alm. 
Text: Sylvia Pollex
Foto: Thomas Rötting, Daniel Mair/Live-Style-Agency
Veröffentlichung: 2024

Snow&Wine_Thomas Rötting